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Wie entsteht ein

Hot Spot?

Als „Hot Spot“ bezeichnet man eine akute pyotrau-

matische Dermatitis. Sie stellt gerade in der warmen

Jahreszeit eines der häufigsten Hautprobleme beim

Hund dar.

Die Veränderungen entstehen binnen weniger Stunden,

sehen meist dramatisch aus und sind entweder mit star-

kem Juckreiz oder mit deutlichen Schmerzen verbunden,

sodass die betroffenen Hunde nicht selten als Notfälle in

der Tierarztpraxis vorgestellt werden. Glücklicherweise ge-

hört ein Hot Spot zu den wenigen Hauterkrankungen, bei

denen eine Blickdiagnose möglich ist, auch wenn die Ab-

klärung der Ursache längere Zeit in Anspruch nehmen

kann.

Wie entsteht die Läsion?

Lange Zeit ging man davon aus, dass Hot Spots als Folge

einer verminderten Belüftung der Hautoberfläche und ho-

her Umgebungstemperatur auftreten, da sie bevorzugt in

der warmen Jahreszeit und bei Hunden mit dichtem, lan-

gem Fell wie etwa Golden Retriever, Spaniel, Neufundlän-

der u.a. gesehen werden. Da aber auch Kurzhaarrassen

wie Rottweiler und Labrador Retriever für derartige Verän-

derungen prädisponiert sind, muss es noch weitere Grün-

de für die Entstehung von Hot Spots geben. Heute sind als

Ursachen allergische Reaktionen auf Flöhe, Milben und

seltener auch Futterbestandteile bekannt, daneben auch

benachbarte Entzündungen von Analbeuteln, Ohren oder

Irritationen durch Trimming, Scheren oder kleinere Verlet-

zungen.

Wie sind die Heilungschancen?

Man unterscheidet zwischen oberflächlichen und tiefen

Hot Spots. Während Erstere vor allem starken Juckreiz

verursachen, handelt es ich bei Letzteren um sehr

schmerzhafte bakterielle Hautinfektionen. Beide werden

ganz unterschiedlich behandelt, sodass die richtige Diag-

nose ( in der Regel erst nach dem Ausscheren möglich)

von entscheidender Bedeutung ist. Wird die Veränderung

frühzeitig erkannt und korrekt behandelt, heilt zumindest

die oberflächliche Form auch verhältnismäßig schnell wie-

der ab.

Nach dem Ausscheren sollte jeder Hot Spot mit einer mil-

den, antiseptischen Lösung gereinigt werden. Hierbei wer-

den auch verklebte Haare, Medikamente, Krusten etc. mit

entfernt. Nässende Veränderungen wie Hot Spots dürfen

keinesfalls mit Salben, Pasten, Melkfett, Vaseline o.Ä. be-

handelt werden, da diese zu stark abdecken und den Zu-

stand noch verschlimmern.

Beim oberflächlichen Hot Spot ist die örtliche Behandlung

die wichtigste Maßnahme, die möglichst alle zwei bis drei

Stunden erfolgen sollte. Verwendet werden adstringieren-

de (austrocknende) und gleichzeitig gegen Juckreiz wir-

kende Präparate, häufig Antibiotika-Kortison-Kombination-

en, mitunter ergänzt durch Tabletten. Bei konsequenter

Behandlung heilen oberflächliche Hot Spots meist nach

vier bis sieben Tagen ab.

Beim tiefen Hot Spot richtet sich die Therapie in erster Li-

nie gegen Bakterien, besteht also in der örtlichen Behand-

lung mit einer antiseptischen Lösung oder einem Shampoo

zusammen mit hautwirksamen Antibiotikatabletten.

Wie kann ich vorbeugen?

Eine gute Fellpflege und –hygiene sowie die regelmäßige

Kontrolle von Ohren und Analbeuteln sollten nicht nur zur

Vorbeugung von Hot-Spots selbstverständlich sein. Ist ei-

ne allergische Reaktion auf Flohspeichel die Ursache, er-

fordert dies unbedingt eine regelmäßige Flohprophylaxe

bei allen Tieren des Haushalts. Treten immer wieder und

nicht nur in der warmen Jahreszeit Hot Spots auf, sollte

auch die Abklärung einer atopischen Dermatitis (Allergie

auf Allergene in der Luft wie Hausstaub, Hausstaubmilben

usw.) und einer Futterallergie gedacht werden.

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